Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der Ablassthesen Martin Luthers. Sie gilt als wesentlicher Ausgangspunkt der Reformation, die zur Konfessionalisierung in Deutschland führte. Der Reformationstag 2017 wurde zum bundesweiten gesetzlichen Feiertag erhoben.
Bei seinem öffentlichen Auftritt an der Heidelberger Universität 1518 konnte Martin Luther auch im südwestdeutschen Raum viele für die Evangelische Bewegung gewinnen. Die Reformatoren Martin Butzer, Johann Schwebel, Johannes Bader und andere führten bald darauf in verschiedenen Städten und Regionen der Pfalz die Reformation ein. Die Pfalz wurde so zu einem Kerngebiet des Protestantismus. Die beiden Reichstage von Worms (1521) und Speyer (1529) waren bedeutende Etappen der Reformation.
1522 feierten Anhänger von Luthers Lehre auf der Ebernburg, wo ihnen Franz von Sickingen in seiner "Herberge der Gerechtigkeit" Schutz bot, den ersten protestantischen Gottesdienst in der Pfalz, im gleichen Jahr begründete Martin Butzer die erste evangelische Pfarrei im westpfälzischen Landstuhl. Sein Mitstreiter Johann Schwebel predigte bereits seit Ende April 1523 in der Zweibrücker Alexanderskirche in deutscher Sprache. Die Stadt Landau wurde bereits 1526 evangelisch. Eine herausragende Stellung in der Reformationsgeschichte nimmt das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken ein. Mit Johann Schwebels "Zwölf Artikeln" setzte sich hier 1533 die Reformation in einem der ersten deutschen Territorien überhaupt durch. Bereits 1539 war der Aufbau der zuerst lutherischen, seit 1588 calvinistischen (reformierten) Landeskirche abgeschlossen.
Der Protestantismus mit seinem Anspruch, dass jeder Christ selbst die Bibel lesen sollte, trug wesentlich zum Ausbau des Schulwesens bei, was im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken zu einer vergleichsweise hohen Alphabetisierungsquote führte.
Neuer Himmel. Neue Erde. Die Reformation in der Pfalz.
"Luther 2017"
Martin Luther (10. November 1483 - 18. Februar 1546) war der theologische Urheber der Reformation. Als zu den Augustiner-Eremiten gehörender Theologieprofessor entdeckte er Gottes Gnadenzusage im Neuen Testament wieder und orientierte sich fortan ausschließlich an Jesus Christus als dem "fleischgewordenen Wort Gottes".
Seine Betonung des gnädigen Gottes, seine Predigten und Schriften und seine Bibelübersetzung, die Lutherbibel, veränderten die von der römisch-katholischen Kirche dominierte Gesellschaft in der frühen Neuzeit nachhaltig.
"Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie geschrieben steht: Der Gerechte wird aus dem Glauben leben."
Am Anfang war das Wort
Der Gerechte wird aus dem Glauben leben.
Die Gnade Gottes ist unausschöpflich.
Gottes Wort und Gottes Gnade.
Eine großartige Leistung von Martin Luther - Die Reformation.
Susanne Ulrike Maria Albrecht